Weisshelme, 29.08.2012
"Wenn es Bomben regnet, eilen die Weißhelme herbei. Sie helfen jedem, unabhängig von Religion oder Politik…" so beschreibt sich die Organisation der Weißhelme selbst. Sie wurde 2013 von einem britischen Armee-Offizier gegründet und gilt als NGO. NGO übersetzt sich bekanntlich als Nicht-Regierungs-Organisation und das bedeutet in aller Regel: Eine Organisation, die nicht von der Regierung des Landes finanziert wird, in dem sie arbeitet.
Die Weißhelme wurden zunächst von der britischen Regierung finanziert, später kam die US-Regierung dazu. Allein die USA finanzierten die Weißhelme mit 23 Millionen Dollar, insgesamt verfügte die Organisation 2015 über ein Jahresbudget von 30 Millionen Dollar. 2016 fördert das Auswärtige Amt die Weißhelme mit 7 Millionen Euro. Auf den deutschen Seiten von Wikipedia heißt es, die Weißhelme betrieben eine "starke Medienarbeit". Das ist stark untertrieben: Das Budget reicht für eine absolut professionelle Medienarbeit.
Die Weißhelme sind nur in den Gebieten tätig, die von IS, al-Nusra und anderen terroristischen Organisationen besetzt sind. In einer Welt, in der der US-Präsident den Friedensnobelpreis erhält, schon bevor er sein Amt antritt, verwundert es nicht, dass die Weißhelme den "Alternativen Nobelpreis" erhalten. Ob für ihre Zusammenarbeit mit IS oder für ihre perfekte Medienarbeit, mit der sie u.a. eine Flugverbotszone fordern wie z.B. der Chef der Organisation, Raed al Saleh an prominenter Stelle: in der Washington Post?
Die Weißhelme wurden anfänglich in der Türkei ausgebildet, dem Staat, der von der ersten Stunde an die Dschihadisten in ihrem Krieg gegen Syrien gefördert hat. Und in einer realen Satire teilen sie sich jetzt den Alternativen Nobelpreis mit der türkischen Zeitung Cumhuriyet.
Die Journalisten der Cumhuriyet wurden dafür ausgezeichnet, dass sie aufdeckten – und dafür vom Staat verfolgt wurden, wie türkische Geheimdienste Waffen an die Dschihadisten in Syrien geliefert haben. Das sind die Dschihadisten, die jetzt von russischen und syrischen Flugzeugen bombardiert werden – und zu deren Rettung die Weißhelme eilen.
Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei arbeiten in Syrien an der Rettung der Opfer von Anschlägen und Überfällen mit Raketen und Granaten. Dass sie im Ostteil von Aleppo nicht arbeiten können – liegt alleine an der Besetzung durch die Dschihadisten.
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Medien
In einer kurzen Broschüre (hier als pdf und hier als epub) stellen wir die wichtigsten Entwicklungen und Wendepunkte im Krieg gegen Syrien bis 2014 dar.
Und hier im Überblick als Poster
Ein Video , das die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Eine Diskussion, die auf jeden Fall ausgeweitet werden sollte.
Video:Hände weg von Syrien: Demonstration in Frankfurt, 01.09.2012
Bilder von unserem letzten Aufenthalt in Syrien - im April 2012. Ein ganz normalen Alltag.
Eine Schweizerin besucht Freunde in Syrien. Sie war dort für 3 Wochen im Oktober 2011 reiste durch das Land und berichtet über ihre Erfahrungen.