Im April berichteten die "Weißhelme" von einem angeblichen Angriff mit Chemiewaffen durch die syrische Regierung in Ost-Ghouta. Die Folge war ein gemeinsamer Luftangriff auf Syrien durch die USA, Großbritannien und Frankreich.
Die Behauptungen vom Angriff mit Chemiewaffen fielen in sich zusammen, weil die syrische Armee die Dschihadisten innerhalb von Stunde aus Ghouta vertrieb. Es wurden weder Opfer eines Angriffs noch irgendwelche materiellen Beweise gefunden, Zeugenaussagen widersprachen den Behauptungen vom Chemiewaffenangriff.
Damals schien es, als wollten die USA die finanzielle Unterstützung für die Weißhelme einstellen. Mittlerweile fließt das Geld wieder: Die USA haben mehr als 6 Millionen Dollar für die Gruppe freigegeben. Die Gruppe rühmt sich auf ihrer Website, von den Regierungen Großbritanniens, der Niederlande, Dänemark, Deutschlands, Kanadas, Neuseelands und den USA finanziert zu werden.
Die Weißhelme sind Partner der Dschihadisten – doch in den Medien haben sie leichtes Spiel, bis hin zur Oscars-Verleihung.
Das McCain-Institut ist ein neoliberaler Think-Tank, und sein Sedona Forum verlieh den Weißhelmen 2018 einen Preis. Die Preisverleihung fand buchstäblich unter dem Beifall des CIA-Chefs Mike Pompeo statt, der geladener Gast war. Jetzt ist Pompeo Außenminister – und die Sprecherin des Außenministeriums erklärte: "Wir sind dankbar für die Arbeit der Weißhelme, die sie für die Menschen ihres Landes – und die US-Regierung verrichten…"
Allerdings klappt die Öffentlichkeitsarbeit der Weißhelme nicht immer. Als die Weißhelme Roger Waters – einen der Gründer von Pink Floyd - für ihre Propaganda instrumentalisieren wollten, stießen sie auf Granit. Auf seinem Konzert in Barcelona erklärte Waters: "Die Weißhelme sind eine Scheinorganisation, die nur dazu dient, Propaganda für Dschihadisten zu machen!"
Die Weißhelme und ihre medialen Unterstützer arbeiten mit Zuckerbrot und Peitsche. Die Peitsche bekam der Genfer Presseklub zu spüren.
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Medien
In einer kurzen Broschüre (hier als pdf und hier als epub) stellen wir die wichtigsten Entwicklungen und Wendepunkte im Krieg gegen Syrien bis 2014 dar.
Und hier im Überblick als Poster
Ein Video , das die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Eine Diskussion, die auf jeden Fall ausgeweitet werden sollte.
Video:Hände weg von Syrien: Demonstration in Frankfurt, 01.09.2012
Bilder von unserem letzten Aufenthalt in Syrien - im April 2012. Ein ganz normalen Alltag.
Eine Schweizerin besucht Freunde in Syrien. Sie war dort für 3 Wochen im Oktober 2011 reiste durch das Land und berichtet über ihre Erfahrungen.